Kann man denn davon leben?*

oder

Wie kommt man eigentlich dazu Puppenspieler zu werden?

Es gibt solche Tage im Leben. Da wacht man auf und hat beim ersten Schluck Kaffee keine Ahnung, dass dies genau der Tag ist, der dein gesamtes (berufliches) Leben verändern wird.

Einen solchen Tag erlebte ich 1994.
Ich war in Darmstadt unterwegs und sehr gut gelaunt.
Plötzlich stand ich vor dem Spielwarengeschäft “Faix”.

Da ich zu dieser Zeit zusammen mit Andreas Konrad (u.a. Gastspieler beim Kindertheater “Die Stromer”) ein Kindermitmachtheater darbot, dachte ich mir, frag doch mal den Geschäftsführer, ob Interesse besteht, ein solches als besondere Attraktion anzubieten.

Ich bekam ein klares „Nein“ und ein „ABER ich brauche einen Puppenspieler, der jeden Samstag im Sommer vor dem Geschäft Kasperletheater spielt. Haben sie das schon gemacht?” zu hören.



Ein unentdecktes Gebiet

Nein, hatte ich nicht. Aber warum nicht ausprobieren? Schließlich schauspielerte ich seit vier Jahren mit großer Begeisterung, und hatte schon in einigen Theaterstücken mitgewirkt und eine Comedy-Show inszeniert.



So bekam ich ein paar Puppen in die Hand gedrückt und erhielt den Auftrag zwei Stücke zu produzieren, eine Kasperlebühne zu bauen und in vier Wochen eine Testvorstellung zu geben.

Mit toller Unterstützung meiner Freundin und meines Vaters, der mir meine Kasperlepuppe baute, die bis heute im Einsatz ist (und es noch viele Jahre sein wird), ging ich ans Werk.

Ich sägte, hämmerte und schraubte eine Bühne zusammen, malte Kulissen, bastelte Requisiten und inszenierte zwei Kasperlestücke.


Nur 28 Tage


Das erste Spiel

Wie genau die allererste Vorstellung verlaufen ist, wie der Name des Stückes war, wie ich mich fühlte, all das weiß ich nicht mehr so genau.

Aber dass Herr Faix aus dem Fenster seiner Chefetage zuschaute und mir später mitteilte „Sie sind engagiert”, daran erinnere ich mich sehr gut.

Im Laufe der folgenden Jahre passierte und passiert im Theaterbereich noch einiges. Ich spielte weiter Theaterstücke und Comedyshows, und auch das Kindermitmachtheater gab es noch einige Zeit.

Aber ich hatte etwas entdeckt, was schließlich zu meiner Berufung wurde: Das Puppenspiel.
Und die fröhlichen Gesichter von kleinen und großen Zuschauern.

Und Ja! Man kann davon und damit sehr gut leben.



Schon in den Anfängen war es mir wichtig, dass nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene Spaß beim Zuschauen und Mitmachen haben.

 

Und auch wenn einige Große - leider und manchmal auch verständlicherweise voreingenommen - während der Vorstellung lieber plaudern oder surfen, ich gebe nicht auf!

 

So erlebt man seit über 25 Jahren in meinen Stücken nicht etwa die klassischen Kasperlegeschichten, sondern ein frisches, ein zeitgemäßes Kasperlespiel, bei dem die zentrale Figur Kasperle (und nicht nur er) immerzu mit dem Publikum in charmanter Art und Weise in Kontakt steht.

 

 

Zudem gibt es viele Überraschungen, Parodien, manchmal auch Anspielungen auf Filme, Fernsehsendungen oder aktuelles Zeitgeschehen, die den Spielfluss und die Geschichte kreativ ergänzen.


Und wieso SO?


Wie geht es weiter?

In meinem Repertoire sind alle Stücke zu finden, die auf dieser Webseite beschrieben sind.

In unregelmäßigen Abständen inszeniere ich neue Geschichten, an deren Anfang zumeist eine Grundidee steht, und die dann durch Improvisation im Probenraum entwickelt werden.

Puppen, Requisiten und Bühnen werden zunehmend in Handarbeit gefertigt.
Seit 2015 liegt ein Schwerpunkt auf dem Puppenspiel zum Klimaschutz “Der König und sein Daumen”. Hier möchte ich einen kleinen Beitrag zur Aufklärung über das wichtigste Thema leisten.

So sind Kasperle, der König und sein Daumen und der Mondbär auch weiterhin in Kindergärten, Schulen, Bürgerhäusern, auf Straßenfesten und manchmal auch auf Kindergeburtstagen das ganze Jahr hindurch irgendwo in Deutschland zu finden.



* Platz 1 in der ewigen Rangliste der meistgestellten Fragen

Kontakt

Kindertheater Papiermond | Adrien Megner
Telefon: 0172 - 97 24 45 6 | E-Mail: kontakt@kindertheater-papiermond.de

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